Würdigung der Jury: „ Weiterbauen ist ein Thema in der Architektur und im Städtebau, das immer mehr an Bedeutung gewinnt. Exemplarisch für diesen Ansatz ist das Kreativwirtschaftszentrum in Mannheim. An der Hafenstrasse direkt an einem Verbindungskanal zwischen Rhein und Neckar gelegen, reagiert es auf die alten Speichergebäude seiner Umgebung mit einer robusten, im wörtlichen wie übertragenen Sinn „starken“ Architektur, die ihre Entstehungszeit klar in der Gegenwart hat und zugleich den Schulterschluss mit den Industrieveteranen sucht. Verwandtschaftliche Beziehungen stiftet zum einen das Material: Durchgefärbter ziegelroter Ortbeton und die horizontale Brettschalung korrespondieren mit dem Mauerwerk der Nachbarbauten. Formale Bezüge schafft zum anderen der flache Giebel des Bürobaus, der die leichten Dachneigungen des Bestands aufgreift, während die denkmalgeschützten Giebelwände einer ehemaligen Lagerhalle und ebenfalls roter Sichtbeton den Galerieneubau umhüllen. Als auszeichnungswürdig bewertet die Jury daneben die flexible, für vielfältige Nutzungen taugliche Skelettstruktur der Gebäude. Hervorzuheben sind neben den architektonischen auch die städtebaulichen Vorzüge des Entwurfs: Er übernimmt die durchlässige Gliederung der Hafenstrasse, indem er zwischen den beiden Häusern einen Platz ausbildet, der sich als Steg übers Wasser fortsetzt. Mit Gastronomie, Werkstätten, Läden und Kunstgalerie hat sich das Neubau-Ensemble bereits als Treffpunkt für den lange Zeit vernachlässigten Stadtteil Jungbusch bewährt und zu dessen Aufwertung beigetragen. Das Kreativwirtschaftszentrum macht Stadt – vorbildlich! „